WE WILL ROCK YOU

 

 

Chronistisches aus 130 Jahren Liederkranz

Die Daten werden nach und nach vervollständigt

 

Die nachfolgenden Texte und Bilder wurden der Festschrift zum 120jährigen Vereinsbestehen entnommen, diese wiederum stammen zu einem Großteil aus der Festschrift zum 100jährigen Jubiläum. Zusammengestellt hat die Festschrift 120 Jahre Liederkranz der damalige Chronist Klaus Ihrig.

 

Alle Vorsitzenden:

Ingrid Koch (seit Januar 2010)

Günther Gottwaldt (1998-2009)

Jakob Beller (1994-1997)

Hans Geyer (1978-1993)

Ludwig Vay (1972-1977)

Hans Geyer (1958-1972)

Rudolf Breier (1955-1957)

Jean Leideremann (1952-1954)

Leonhard Löb (1946-1952)

Heinrich Jäger (1937-1945)

Heinrich Lang (1922-1937)

Georg Kredel (1912-1922)

Johann Heim (1909-1912)

Wilhelm Lang (1883-1908)

 

Alle Chorleiter:

Iskra Valtcheva seit 2003

Ludwig Löb (1979-2002)

Chor ruht (1972-1978)

Peter Ulkan (1970-1971)

Werner Weyrauch (1967-1970)

Georg Corell (1957-1966)

Lehrer Wilhelm Müller (1953-1956)

Lehrer Jarsch (1952

Rektor Peter Weber (1928-1952)

Lehrer Gerstenschläger (1923-1928)

Karl Löb und Lehrer Trinkaus (1923)

Lehrer Peter Weber (1907-1923)

Lehrer Stephan (1904-1907)

Lehrer Brunner und Herr Knecht (1904)

Lehrer Hartmann (1883-1903)

 

Ehrenmitglieder:

Johann Heim

Jakob Beller

 

Ehrenvorsitzender:

Günther Gottwaldt

 

  

Unsere Chronisten:

Lehrer Peter Weber 1911-1926

Lehrer Gerstenschläger und Jakob Reubold 1927-1934

Alois Reubold 1934-1983

Johann Heim 1984-2002

Klaus Ihrig 2003-2008

Günther Gottwaldt/Bernd Engemann 2009-2010

Vorstand ab 2011

 

Besonders zu erwähnen ist, dass die gesamte Chronik von Annelie Fornoff in mühevoller Arbeit im Jahr 2011/20012 eingescannt und digitalisiert wurde. Dafür ein herzliches Dankeschön.

 

Seit 2003 wird die Chronik digital erfasst, ausgedruckt und gebunden.

Die Originalchronik ist bei der Stadt Michelstadt eingelagert.

 

130 Jahre Chorgesang in Stockheim - Die Jahre 1883 bis 2003

Im Wandel der Zeit

Der Ursprung der deutschen Sangesbewegung und der Vereinsgeschichte ist ohne die Kenntnis der damaligen politischen Gegebenheiten nicht zu verstehen. Im Jahr 1871 schuf Bismarck nach Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges ein einheitliches Deutsches Reich, der König von Preußen wurde deutscher Kaiser. Durch eine kluge Politik war es gelungen, die Macht des Reiches zu festigen, Wirtschaft und Handel errangen Weltgeltung. Das Eisenbahnzeitalter hatte begonnen, Hoffnungen wurden geweckt, eine Euphorie war ausgebrochen. Auf diesem Nährboden sprossen überall im Lande Vereine empor, Gesangvereine und Turnvereine wurden gegründet.

 

Im Spätsommer des Jahres 1883 saßen einige Stockheimer in Gesellschaft ihres Lehrers, Herrn Hartmann, beim Abendschoppen in Reubolds Garten. Dabei reifte der Gedanke und Plan zur Vereinsgründung am 21. September 1883. Der lang gehegte Wunsch, nämlich der Besitz einer eigenen Fahne, ging 1888 in Erfüllung und 12 Nachbarvereine fanden sich zur Fahnenweihe ein.

 

Leider gab es in den folgenden Jahren Rückschläge, die der weiteren Entwicklung nicht dienlich waren. Im Jahr 1903 weilt man zur Fahnenweihe des dortigen Gesangvereins in Mömlingen. Die Stockheimer Vereinsfahne war zum Fenster eines Hauses herausgehängt und kam mit einer Telegrafenleitung in Berührung. Durch dieses Missgeschick geriet die wertvolle Fahne in Brand und wurde mit sämtlichen bisher erhaltenen Fahnenschleifen vernichtet.

 

Der Chor 1908 - leider existiert kein Foto mehr aus dem Gründungsjahr

 

 

Die Aufnahme entstand anlässlich des 25-jährigen Bestehens am Bürogebäude der Firma Ph. L. Arzt (von links nach rechts).

untere Reihe:       Ludwig Heim, Georg Haag, Adam Heim, Peter Heim, Mechaniker Schweitzer, Schreiner Wilhelm Lang, Schanz, Georg Kredel, Wilhelm Heim, Wilhelm Krall, Leonhard Haußner

zweite Reihe:       Vereinswirt Leonhard Walther, Adam Heim, Johann Grenz, Wilhelm Haußner, Heinrich Herrmann, Johann Heim, Johann Löb, Morgenstern-Küfer, Wilhelm Heim, August Müller, Johann Heilmann,

dritte Reihe:         Mohr, Wilhelm Hammann, Kredel, Jakob, Rektor Weber (Dirigent), Heinrich Reubold, Jakob Krämer, Jakob Reubold, Wilhelm Heim, Adam Reubold

vierte Reihe:         Georg Herrmann, Peter Büchler, Wassum, Leonhard Vay, Georg Löb, Georg Köbler, Adam Krall, Johann Knieriem

fünfte Reihe:       August Herrmann, Heinrich Volk, Heinrich Lang, Georg Krämer, Ludwig Köbler.

 

Am 5. Juli 1908 feierte der „Liederkranz“ das erste Vierteljahrhundert seines Bestehens. Bei strahlendem Sommerwetter zog ein hübscher Festzug durch die reich geschmückten Dorfstraßen zum Festplatz „Müller’s Garten“, der inzwischen an die Familie Röth übergegangen war. Der Stockheimer Turnverein, der im Vorjahr gegründet wurde, gab sei öffentliches Debüt und die holde Weiblichkeit überreichte dem Jubelverein eine Schleife mit der Inschrift: „Zum 25-jährigen Stiftungsfeste gewidmet von den Frauen und Jungfrauen Stockheims“.

 

Zur Fastnacht im Jahre 1911 konnte ein Theaterstück, und zwar die äußerst humorvoll gehaltene Mundartgeschichte „Datterich“, aufgeführt werden. Der Erfolg war so groß, dass allein in Stockheim zwei Vorstellungen gegeben wurden, denen sich eine dritte Aufführung im „Schmerkers-Garten“ in Michelstadt anschloss.

 

In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg stand der Liederkranz überall auf dem Plan. Er war ein fester Bestandteil des dörflichen Lebens und daraus nicht mehr wegzudenken. Die Zahl der Mitglieder betrug 72, davon 24 aktive Sänger und 4 Gesangsschüler.

 

Die Mobilmachung zum 1. Weltkrieg rief alle wehrfähigen Deutschen zu den Waffen. Fortan war alles auf Krieg eingestellt und die Singstunden mussten ausfallen. Das Vereinsvermögen wurde für Liebespakete an Mitglieder und in Kriegsanleihen angelegt. Die Kriegsereignisse forderten als Blutzoll das Leben von sieben jungen Sängern. Der Krieg hatte alle Bande im Vereinsleben zerstört. Zu Anfang des Jahres 1919 wurden die ersten zaghaften Versuche zur Neubelebung unternommen. Der Singstundenbetrieb konnte aber noch nicht aufgenommen werden. Im Februar 1920 traf sich die Sängerfamilie erstmals zu einer frohen Feier; allmählich regten sich wieder die alten Sängerherzen.

 

Am 29. Mai 1927 beteiligten sich 31 Vereine am ersten Wertungssingen in Stockheim. Gesungen wurde in den Sälen des Ankers (Walther) und des Deutschen Hauses (Reubold). Das Wertungssingen wurde zu einer gewaltigen Kundgebung für den deutschen Männergesang. Die Stockheimer hatten keine Mühe gescheut, um ihren Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten.

Das festlich geschmückte Stockheim hatte am 2. Juli 1933 seinen großen Tag. Anlässlich des goldenen Vereinsjubiläums bewegte sich ein stattlicher Festzug durch die Dorfstraßen zu der Festwiese bei der Gaststätte Röth. Hier folgten die Darbietungen rund um das „Deutsche Lied“. Natürlich waren auch die Stockheimer Turner und Schützen mit von der Partie. Eine besondere Ehrung und Dank konnten die Mitbegründer Ehrenvorsitzender Wilhelm Lang und die aktiven Sänger Wilhelm Grall und Wilhelm Heim entgegennehmen. Schließlich trennte man sich in dem Bewusstsein, ein einmalig schönes Fest erlebt zu haben.

Und der stattliche Männerchor im Jahr 1933 - 50 Jahre Jahre Liederkranz 1883

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sänger des Liederkranzes Stockheim – anlässlich des 50-jährigen Stiftungsfestes 1933von links nach rechts: Wilhelm Miltenberger, Heinrich Leidermann, Karl Vay, Alois Reubold, Leonhard Leidermann, Ludwig Krämer, Louis Heim, Heinrich Reubold, Leonhard Löb, Ludwig Heim, Wilhelm Hamburger, Georg Fornoff, Jakob Sauer, Peter Weber, Wilhelm Heim, Georg Vay, Wilhelm Krall, Fritz Mohr, Georg Hamburger, Jakob Reubold, Heinrich Lang, Jean Leidermann, Adam Heim, Ludwig Heim, Leonhard Vay, Gustav Löb, Jakob Leidermann, Georg Walther, Georg Reubold, Adam Knierriem, Ludwig Schmidt, Hans Knierriem, Jean Werner, Wilhelm Kredel, Leonhard Gölz, Georg Herrmann, Johann Grenz, Heinrich Jäger, Georg Löb, Leonhard Lang, Georg Köbler, Johann Löb, Georg Beimert.

 

Das deutsche Sängerfest in Breslau vom 29. Juli bis zum 1. August 1937 war ein Großereignis. Die Stockheimer Sänger waren besonders stolz darauf, dass ihr Dirigent, Rektor Weber, mit den Mitgliedern Leonhard Gölz und Heinrich Lang, an diesem Geschehen teilnehmen konnten.

 

1933 gab es auch Festdamen zum 50jährigen Bestehen

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Die Festdamen anlässlich der 50 Jahrfeier 1933

von rechts nach links: Anna Reubold, Gretel Lang, Greta Holler, Christine Reubold, Leni May, Greta Lang, Kätha Kredel, Kätchen Schweitzer, Emma Hafner, Emilie Lang, Elisabeth Heim, Frieda Löb, Elise Miltenberger, Elisabeth Haußner, Elisabeth Heim, Kätchen Lana, Kätchen Knierriem, Emma Laut.

 

 

Die folgende Zeit wurde zunehmend von den politischen Ereignissen überschattet. Deutschlands Zukunft wurde immer öfter zum Gesprächsstoff während der Singstundenpausen. Am 01.09.39 erfuhr es die Weltöffentlichkeit: der Feldzug gegen Polen hat begonnen. Der 2. Weltkrieg war ausgebrochen. Die Reihen lichteten sich mehr und mehr. Inzwischen trugen 32 Mitglieder den feldgrauen Rock und nur noch 16 Sänger waren in der Heimat verblieben. Bald musste das Notenblatt ganz beiseite gelegt und nicht zuletzt am 26. März 1945 dem totalen Krieg geopfert werden. Der Saal der Gaststätte Walther, zugleich Übungslokal des Vereins, war an diesem Tag durch Fliegerbeschuss in Brand geraten. Ein Teil des Notenmaterials, das Harmonium und die Vereinsfahne wurden dabei vernichtet – für den Verein ein herber Verlust. Am 29. März 1945 rückten die Amerikaner in unser Dorf ein und der 8. Mai 1945 brachte die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. 10 Vereinsmitglieder waren gefallen oder vermisst; die übrigen waren in Gefangenschaft geraten.

 

Die schweren Wochen und Monate der Nachkriegzeit ließen Lust und Sinn für den Gesang der Überlebenden schwinden. Es war Ende des Jahres 1946 als man erstmals die Mitglieder zu einer Generalversammlung einlud. Mit einer Liste ging man von Haus zu Haus und konnte auf Anhieb 58 neue Mitglieder gewinnen; darunter auch zahlreiche Heimatvertriebene, die beitraten um hier für ein paar Stunden abzuschalten und Geselligkeit zu pflegen. Am 10. Januar 1947 konnte der Singstundenbetrieb mit über 40 Sängern wieder aufgenommen werden. Keine Ausgangssperre konnte sie vom Singstundenbesuch zurückhalten; Stockheims Wege und Pfade waren damals recht verschlungen und für die amerikanischen Besatzer nicht zu ergründen.

 

Bei fast allen gesanglichen Veranstaltungen der Umgebung waren die Stockheimer Sänger in der Folgezeit wieder vertreten. Mitte der fünfziger Jahre machte sich die zunehmende Schichtarbeit bei der Tuchfabrik Arzt, bei der ein Großteil der Sänger beschäftigt war, in einer Schwächung des Chores bemerkbar.

 

Das 75-jährige Jubiläum im Jahr 1958 war mit der Weihe der dritten Fahne verbunden. Eine Spendenaktion für die Anschaffung der neuen Fahne erbrachte 1.355,00 DM. Als Schirmherr konnte der Fabrikant Herr Gert Silber-Bonz aus Michelstadt gewonnen werden.

 

75 Jahre Liederkranz Stockheim im Jahr 1958

Der Gesangverein anlässlich des 75-jährigen Bestehens am Katasteramt in Michelstadt.

Das Jubiläumsfoto zeigt von rechts

erste Reihe:          Leonhard Vay, Annemarie Leidermann, Renate Merz, Dorle Selinger, Gisela Walther, Erna Schmitt, Linde Schmidt, Johann Löb, Adam Heim.

zweite Reihe:       Jakob Leidermann, Ludwig Heilmann, Wilhelm Haußner, Pfarrer Hartmann und Ehefrau, Peter Weber, Georg Kredel, Georg Köbler, Ludwig Krämer.

dritte Reihe:         Leonhard Löb, Georg Gebhardt, Adam Knieriem, Rudolf Breier, Jakob Hamburger, Jakob Weyrich, Gert Silber-Bonz, Georg Corell, Peter Emig, Heinrich Reubold, Jakob Sauer.

vierte Reihe:         Johann Mauler, Georg Emig, Helm, Lang, Ernst Ludwig Krall, Willi Leiß, Alfred Arndt, Fritz Herrmann, Hans Geyer, Hans Zetzel, Fritz Büchler, Ludwig Schmitt, Ludwig Werner.

fünfte Reihe:       Wilhelm Trumpfheller, Werner Dingeldein, Ludwig Sauer, Heinrich Merz, Walter Hammann, Reinhold Orth, Dieter Leidermann, Ludwig Vay, Willi Löb, Erich Werner, Helmut Hamburger,

Alois Reubold, Franz Heim, Werner Lang, Georg Vonderschrnidt.

 

Die folgenden Jahre waren von einer wohltuenden Stabilität für den Verein geprägt. Heitere und ernste Begebenheiten ebenso wie die zufriedenstellend verlaufenden Veranstaltungen wechselten einander ab und gaben der Sängerfamilie den notwendigen Auftrieb.

 

 

Doch die scheinbare Ruhe sollte nicht ewig währen. Zu Beginn der 70er Jahre ging die Zahl der aktiven Sänger immer mehr zurück und ein geordneter Singstundenbetrieb war kaum möglich. Unter diesen Umständen reifte der Entschluss, den Männergesangverein in einen gemischten Chor umzustellen. Dieses Experiment schlug ebenso fehlt wie alle anderen Versuche, die eingetretene Misere zu meistern.

 

In einer außerordentlichen Hauptversammlung, am 15. April 1972, beschlossen die zehn anwesenden Mitglieder, die Vereinsaktivitäten für 6 Jahre ruhen zu lassen. Die selbst auferlegte Zwangspause wurde etwas verlängert; bis der unermüdliche Hans Geyer die Initiative ergriff und für den 6. Januar 1979 in das „Hotel Nibelungen“ einlud. 22 Mitglieder fanden sich ein und äußerten den Wunsch, wieder zum Notenblatt zu greifen.

Hans Geyer, der erneut den Vorsitz übernommen hatte, konnte Ludwig Löb als Chorleiter gewinnen. Im alten Schulgebäude an der Eulbacher Straße wurde der Übungsbetrieb aufgenommen. Der Liederkranz war wieder voll präsent. Ein kräftiges Hoch hatte das allzu lange Tief verdrängt.

 

100 Jahre Liederkranz Stockheim

Mit einem großen Festprogramm feierte der „Gesangverein 1883 Stockheim“ sein 100-jähriges Bestehen vom 10. bis zum 12. Juni 1993. Dieses Ereignis bildete den vorläufigen Höhepunkt in der langen Vereinsgeschichte, und es konnte eine großartige Bilanz zu diesem Jubiläum gezogen werden. Bei diesem Jahrhundertereignis wurden die Gedanken in die Vergangenheit gelenkt, um in Anerkennung und Ehrfurcht derer zu gedenken, die mit viel Idealismus den Gesangverein voran gebracht haben. Johann Heim hatte hierzu die Chronik durchforstet und eine ausführliche Festschrift erstellt.

 

Natürlich stand die Musik im Vordergrund des dreitägigen Jubiläumsfestprogramm, das am 10. Juni mit einem Festkommers im Gasthaus „Zum Deutschen Haus“ eröffnet wurde. Begrüßungen, Ansprachen, Glückwünsche und Ehrungen standen im Mittelpunkt. Am 11. Juni fand in der Michelstädter Odenwaldhalle ein großes Jubiläums-Festkonzert mit 15 Chören statt, darunter war auch der Drunens-Gemengd-Koor aus Holland. Zum Ausklang des Jubiläumsfestes traf man sich am 12. Juni zu einem Frühschoppen auf dem Stockheimer Turnplatz.

 

1983 war die Mitgliederzahl deutlich weniger und 6 Jahre ruhte der Chorbetrieb

Die Aktiven des "Liederkranz" im Jubiläumsjahr 1983

Das Bild zeigt von links nach rechts:

untere Reihe:       Alois Reubold, Heinrich Merz, Ludwig Heim, Georg Rippert, Chorleiter Ludwig Löb,

Vorsitzender Hans Geyer, Alfred Arndt.

zweite Reihe:       Günther Schiedlowski, Fritz Herrmann, Walter Arndt, Johann Heim, Rudi Weyand, August Bechtold.

dritte Reihe:         Ludwig Vay, Jakob Beller, Adolf Gaulrapp, Wilfried Arnold, Ernst-Ludwig Krall, Leonhard Bischoff, Adam Heckler.

obere Reihe:         Wilfried Schostak, Karl-Heinz Heckler, Reinhold Orth, Klaus Reinthal.

 

 

Im Aufwind?!: Das Sängerjahr 1989 begann mit einem besonderen Ton: Genau in dem Moment, als der Chorleiter den Finger hob, um den ersten Ton anzugeben, fiel die Uhr von der Wand und schlug mit ein laut wahrnehmbaren Geräusch auf dem Fußboden auf. Ob dies ein Zeichen dafür war, dass „die letzte Stunde geschlagen hat“, verheimlicht die Chronik bis heute. Das Gegenteil war eigentlich seit dem 100. Geburtstag der Fall; der Liederkranz war wieder im Aufwind. Das begann mit der Teilnahme am Festumzug anlässlich des Rathausjubiläums (1984) und der Teilnahme am offenen Singen am Rathaus am Pfingstsonntag, Sommerfeste auf dem Gelände des Autohauses Dingeldein, Lieder- und Heimatabende. Eine Männer- und eine Frauengruppe sorgte bei den verschiedensten Veranstaltungen für alternative Unterhaltung.

 

Am Naturdenkmal „Stockheimer Eiche“ wurde 1990 eine neue Eiche gepflanzt. An Christi Himmelfahrt (28. Mai 1992) fand dort ein spontaner Sägerfrühschoppen anlässlich der nichtoffiziellen Einweihung einer Sitzgruppe statt, die einige Sangeskameraden dort in Eigenhilfe errichtet hatten. Die „Vatertagseinkehr an der Eiche“ wurde zu einem festen Termin.

 

Die Überraschung der Sänger beim Besuch der Singstunde am 4. September 1992 war groß. Anstelle des alten Harmoniums fanden sie ein neues Keyboard vor, das sich als Teil einer Beschallungsanlage herausstellte, die bei verschiedenen Vereinsaktivitäten einsetzbar ist.

 

 

Das Jubiläumsjahr 1993

Zum Kommers anlässlich des 110-jährigen Jubiläums mit anschließendem Liederabend war am 16. April 1993 viel Prominenz und eine Abordnung aus Drunen (Holland) angereist.

 

Höhepunkt im Jubiläumsjahr war die Verleihung der Zelter-Plakette. Während des Hessentages in Lich erhielt unser Gesangverein am 11. Juli 1993 die vom Bundespräsidenten, Herrn Richard von Weizsäcker, verliehene Zelter-Plakette aus der Hand der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Evelies Mayer. Die Zelter-Plakette wurde 1956 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet. Sie würdigt Chorvereinigungen, die sich in vieljährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege von Chormusik und deutschem Volkslied erworben haben. (Carl Friedrich Zelter leitete ab 1800 die Berliner Singakademie und gründete 1809 den ersten geselligen Gesangverein.)

 

Im Dezember 1993 erschien unter der Federführung von Schriftführer Walter Arndt erstmals ein „Liederkranz Info“, und es fand unsere letzte Weihnachtsfeier im „Deutschen Haus“ – bei Eddy - statt. Zum Jahresende schloss die traditionsreiche Gaststätte an der Kreuzung von Erbacher Straße und Fabrikstraße für immer ihre Pforten. Etwa 250 Jahre lang hatte in steter Erbfolge die Familie Reubold die Gaststätte betrieben.

 

 

 

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